Verwurzelt und doch in Bewegung
Wie ein Baum an Wasserbächen gepflanzt.
Es war ein Segensspruch, den ich damals bei der Installation hier in der Erlöserkirche zugesprochen bekam und der mir in einem Lied bis heute im Kopf herumschwirrt: Wer sich auf Gott verlässt, auf Gott den Herrn allein, der ist wie ein Baum am Wasser gepflanzt, so sollst du gesegnet sein.
Da waren wir also, meine Frau und ich als Stellenteiler und unsere große Tochter hier in Dambach.
Fragt man mich, wie lange ich in Dambach schon bin, dann sage ich: „1,94 Meter“, denn so groß ist unser Sohn, der hier kurz nach unserer Ankunft geboren wurde.
Was es heißt, ein Baum zu sein, erlebte ich Tag für Tag. Zwei große Eichen sind in unserem Garten zu finden und ihre Wirkung ist enorm. Im Sommer spendeten sie Kühle, sie beherbergten viele Tiere, die wir beobachten konnten, und imHerbst zwangen sie uns zur großen Blättersammelaktion.
Doch was bedeutete es für die Arbeit der vergangenen Jahre. Am Anfang zuerst einmal die Zuversicht, wir freuen uns auf eine Gemeinde und Menschen, die mit uns einen gemeinsamen Weg gehen wollen. Gestärkt im Segen Gottes. Und ich denke, das durften ich, das durften wir erleben.
So erinnere ich mich an die Familienfreizeiten mit Menschen zwischen 6 Monaten und 80 Jahren. Viele Freizeithäuser durften wir kennenlernen und tolle Erlebnisse miteinander teilen. Gerne erinnere ich mich auch an unsere vielen Gottesdienstformen, die wir gelebt haben. So gab es die Ortsteilgottesdienste an Pfingstmontag. Plötzlich ertönten am Pfingstmontag die Trompeten in der alten Veste oder in der Eschenau und Anwohner schauten neugierig vorbei. Dann die Jugendgottesdienstreihe Kreuz und Quer und bis heute der "church to go", um nur einige zu nennen.
Was für eine Freude war auch die Konfiarbeit. So viele junge Menschen, denen wir begegnen und mit ihnen ein Jahr lang ihren Lebensweg teilen durften. Das war ein großes Geschenk. Ich habe nicht nachgezählt, aber es waren bestimmt über 300. Und immer wieder freue ich mich, die jetzt Erwachsenen zu treffen und von ihnen zu hören.
Schräg gegenüber wartete die Kita. Gerne habe ich die Aufgabe als Trägervertreter geführt. Doch am meisten Spaß machte es, wenn man im Miteinander von Team und Leitung gute Wege für das Wohl der Einrichtung fand. Und zum Glück war es meistens so.
Nun gehe ich. Das unterscheidet mich von einem Baum. Festgewurzelt bin ich nicht und eine neue Aufgabe wartet auf mich, in der Auferstehungs-gemeinde. Doch zurückblickend darf ich viele Früchte entdecken, die hier zusammen mit Anderen entstanden sind. Gerne würde ich viele Menschen mitnehmen, mit denen ich wunderbar zusammengearbeitet habe, ob angestellt oder ehrenamtlich. Doch das lasse ich lieber bleiben, denn die gehören zu Dambach. Es bleiben die schönen Erinnerungen und ein großer Dank.